Dienstag, 31. Oktober 2017

Neue Post aus Russland vom 30. Oktober 2017

Stefan Lindgren

Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

Twitter stoppt russische Medienannoncen

Twitter verbietet alle Annoncen von zwei russischen Medien -Unternehmen: Russia Today (RT) und Sputnik. Das Verbot wird mit der Behauptung des amerikanischen Geheimdienstes begründet, dass die russischen Medien die US-Präsidentenwahl gestört hätten.

Der Beschlusss kam unmittelbar, nachdem Russia Today auf seiner Webseite enthüllt hatte, dass Twitter sich an die russischen Medien gewandt hatte und großformatige Annoncen während der US-Wahlen vorgeschlagen hatte, was die russischen Unternehmen abgelehnt haben.

Das russische Außenministerium  warnte, dass die Verbote durch Druck von amerikanischen Behörden zustandekamen und von russischer Seite mit Gegenmaßnahmen beantwortet werden.
https: //www.rt.com/news/407919-twitter-multi-mil-
lion-offer-rt/www.rt.com, rt.com och tass 26/10


Einwanderung aus der Ukraine ist willkommen

Die Zahl der Ukraine-Bürger, die Russland besuchten, hat sich dramatisch erhöht, heißt es von den ukrainischen Behörden. Im vorigen Jahr waren es etwas mehr als 4 Mill. und bisher ist die Zahl schon auf über 6 Millionen gestiegen. Viele von denen, die Russland besuchen, haben die Absicht, dorthin zu emigrieren. Das sollte Russland willkommen heißen, meinen demographische Experten.

Wie aus dem Diagramm von Vesti Nedeli hervorgeht, war die Bevölkerungsverminderung in den 1990-er Jahren eine Widerspiegelung der enormen Bevölkerungsverluste im 2. Weltkrieg. Es gab auch 1968 einen Niedergang, d. h. diese Schlaglöcher in der Kurve tauchen alle 25 Jahre auf. Seither haben sich gewiss viele demographische Parameter verbessert, aber wenn Russland nicht einen bedeutenden Zuschuss an Einwanderern bekommt, wird die Bevölkerung wieder stark sinken. 

Anzahl Geburten in Russland
In den ersten 8  Monaten dieses Jahres wurden 1 131 000 Kinder geboren, verglichen im selben Zeitraum im Vorjahr mit 1 275 000, also eine Verminderung von 144 000 Kindern.


Vesti nedeli 29/10


„Sprachlicher Volksmord“ in Lettland

Sergei Zjelznak, der im Auslandsausschuss der Duma sitzt, beschuldigt Lettland eines „sprachlichen Volksmordes“ nachdem das Bildungsministerium des Landes vorgeschlagen hat, in allen Minoritätsschulen ab sofort Lettisch einzuführen. Die russisch-sprechende Bevölkerung macht 40 % des Landes aus und hat nach den Regeln der EU ein Recht auf Unterricht in der Muttersprache.

Der Minister für Bildung und Wissenschaft Karlis Sadurskis hat Unterstützung der herrschenden Koalitionsregierung für die Maßnahme bekommen, jeden Unterricht in allen Fächern außer Russisch und Literatur in Lettisch zu führen. Bisher konnten bis zu 40 Prozent der Fächer auf russisch durchgeführt werden.


Tass 23/10


Ungarischer Protest gegen die Ukraine-Bürger

Ein neues Sprachengesetz in der Ukraine wird vom Europarat  kritisiert.

Außerdem hat Ungarn ein Veto gegen die Einberufung eines Spitzentreffens zwischen NATO und der Ukraine am 6. Dezember eingelegt mit Hinweis auf das Sprachengesetz, das die Minoritäten kränkt, u. a. die ungarischen Interessen in der Ukraine.

Die ungarische Minorität in der Ukraine betrug bei der Volkszählung 2001 etwa 156 000 Personen, etwa 0,3 % der Bevölkerung. Es ist die fünft-größte Minorität nach den Russen (17,3 %), Weißrussen (0,6 %) Moldaviern und Bulgaren (je 0,5 %). Das ukrainische Ausbildungssgesetz schließt ab der 5. Klasse aufwärts alle Sprachen außer dem Ukrainischen aus.

Laut der Resolution des EU-Rates müssen Minoritätssprachen bis zu 40 % der Lektionen auch bis zu 40 % ab der 5. Klasse und aufwärts unterrichtet werden. Was das Russische angeht, so hat es eine bedeutend stärkere Stellung als der Anteil der Russen andeutet. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Russisch die Sprache ist, die am meisten zuhause gesprochen wird. Es ist auch die beherrschende Sprache für die Internet-Benutzer in der Ukraine.

Präsident Poroschenko hat versucht, die internationale Kritik abzuwehren, indem er sagte, dass es Ausnahmen für „europäische Sprachen“ geben kann. Die Hauptabsicht des Gesetzes wird damit klar: das Russische zu diskriminieren.

Die Regierung Ungarns scheint den Blinker nicht geschluckt zu haben.

http://www.kormany.hu/hu/kulgazdasagi-es-kulu-
gyminiszterium/hirek/magyarorszag-nem-tudja-
tamogatni-ukrajna-integracios-torekveseit


Die Transsibirische Eisenbahn wird aufgerüstet

Die transsibirische Eisenbahn soll für ganze 579.5 Milliarden Rubel (= 90 Mrd. Kronen = 9.2 Mrd. €) aufgerüstet werden, wie Reuters in Erfahrung brachte. Der Fokus der Investition ist die Modernisierung der Baikal-Amur-Strecke, eine 4320 km lange Strecke durch Sibirien und den Fernen Osten. Das Geld wird auch an Abzweigungen gehen, die die Transsibirische Bahn mit China, der Mongolei und Nordkorea verbinden.




Die Transsibirische wurde zwischen 1891 und 1916 unter Aufsicht von Ministern gebaut, die persönlich vom Zar Alexander III und seinem Sohn, der später Zar Nikolai wurde, ausgewählt wurden. Sie erstreckt sich über acht Zeitzonen und verbindet hunderte große und kleine Städte längs der Gesamtlänge von 9290 km.

Die russische Bahn plant, den Wagenpark zu modernisieren sowie Anschlüsse an Häfen und die Entwicklung von Moskau zum Knotenpunkt auszubauen. Die Investitionen des staatlichen Eisenbahnmonopols werden jedes Jahr von der Regierung gutgeheißen. Die geplante Investition von über 9 Mrd. € wird die größte seit 2010, laut Reuters.

Die russische Bahn plant 672.9 Mrd. Rubel 2019 zu investieren und 591,2 Mrd. im Jahr 2020. Bis 2030 will das Unternehmen im wesentlichen den Wagenpark verbessern und 20000 km neue Gleise legen. U. a. sollen 18 Industrie-Gebiete und vielversprechende Minerallagersstätten Anschlüsse von insgesamt 4600 km erhalten. Wenn dies alles verwirklicht wird, dann wird das russische Eisenbahnnetz um 24 % wachsen.

rt.com 25/10


Neue amerikanische Sanktionsliste geplantDas US-Außenministerium hat dem Kongress eine neue Liste mit russischen Institutionen und Unternehmen überreicht, die für die nächste Runde Sanktionen in Frage kommen.
Die Liste, die von der New York Times veröffentlicht wurde hat neben Sicherheitsdienst FSB auch den Geheimdienst SVR aufgeführt sowie eine Reihe von technischen und militär-industriellen Unternehmen.

Die neuen Sanktionen sollen am 29. Januar 2018 in Kraft treten und bedeuten, dass das betreffende Personal kein Visum erhalten kann. [Gibt es überhaupt noch Leute, die in die USA wollen? D. Ü.] Im August hat Donald Trump den Vorschlag für härtere Sanktionen gegen Russland, Iran und Nordkorea unterschrieben, der auch die Möglichkeiten des Präsidenten beschränkt, diese Sanktionen aufzuheben. Am 26. Oktober berichtete Kommersant, dass die russische Regierung in aller Eile eine neue spezielle Finanzierungs-Organisation für die Militärindustrie schafft, die sie vor Sanktionen schützt.

Intellinews.com 27/10



Die Syrienoperation ist bald vorüber

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Wladimir Sjamanow sagt, dass die russische militärische Operation in Syrien praktisch ihre Aufgaben erfüllt hat. „Die wichtigsten Aufgaben für die russische militärische Operation in Syrien ist praktisch erfüllt. Wir erwarten, dass die Regierungsstreitkräfte Ende dieses Jahres die Kontrolle über Syriens östlichen Grenzen zurückgewonnen hat und der „islamische Staat“ aufhören wird eine organisierte militärische Struktur zu sein.“

Russlands Präsident Putin hat früher schon auf einem Treffen mit hohen Offizieren erklärt, dass mehr als 90% von Syriens Territorium von den militanten Terroristen befreit worden sind.


rt.com 30/10


Quelle - källa -source

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